Der Landkreis Weilheim-Schongau hat eins, der Landkreis München ebenfalls: ein Integrationskonzept. Die Konzepte enthalten Ideen und Aktionen, die dabei helfen, Zugewanderte in die Gesellschaft zu integrieren. Gleichzeitig wird Einheimischen mit einem Integrationskonzept ermöglicht, leichter auf neue Mitbürger*innen aus dem Ausland zuzugehen, sie kennenzulernen und in die Gesellschaft aufzunehmen.
Jetzt entwickelt auch der Landkreis Fürstenfeldbruck im Auftrag des Kreistags ein solches Konzept. Mit dabei: der Kreisverband Fürstenfeldbruck, vertreten von Vorstandsmitglied Michael Gumtau, der sagt: „Unser Ziel ist, dass Integration und Teilhabe hier bei uns im Landkreis gelebt wird. Jede*r, der bzw. die zu uns kommt, egal ob aus Europa oder der ganzen Welt, egal ob kurz-, mittel-oder langfristig, soll sich hier aufgenommen fühlen.“
In zwei Jahren soll das Konzept fertig sein
Der Zeitplan für die Entwicklung des Integrationskonzepts steht bereits. Nach einer Auftaktveranstaltung Anfang September soll das Konzept innerhalb von zwei Jahren fertig sein und 2023 dem Kreistag zur Entscheidung vorgelegt werden. Das Besondere in Fürstenfeldbruck: von den 25 Personen, die sich für die Erarbeitung gemeldet haben, haben 13 Migrationshintergründe unterschiedlichster Art; beispielsweise arbeitet eine Professorin mit, die ursprünglich aus Spanien kommt und bereits seit 20 Jahren an der Uni in München unterrichtet. Oder ein junger Mann aus dem Senegal, der erst 2015 nach Deutschland kam. Andere Beteiligte sind gebürtig aus Afghanistan, Bangladesch, Irak, Iran, Italien, Nordmazedonien, Peru, Spanien, Syrien, Türkei und Venezuela, sind aber z.T. schon viele Jahrzehnte im Landkreis ansässig und haben die unterschiedlichsten Erfahrungen gesammelt.
Engagierte sind bunt gemischt
Die einen hatten sich nach einem Aufruf in der örtlichen Presse zum Mitmachen gemeldet, andere wurden direkt von den örtlichen Verbänden angesprochen. Sie haben die unterschiedlichsten Berufe und Lebenserfahrungen, „unser Jüngster ist Mitte 20, die Ältesten um die 70 Jahre alt, Frauen und Männer sind ungefähr paritätisch vertreten“, berichtet Michael Gumtau. Auch institutionell ist die Mischung bunt, viele Organisationen sind dabei: Neben Vereinen und Wohlfahrtsverbänden sind auch die örtliche Arbeitsagentur, die IHK und das Schulamt an der Konzeptentwicklung beteiligt.
Ein Leitfaden als Konzept fürs Aufeinander Zugehen
Sechs Arbeitsfelder wurden identifiziert: Bildung und Sprache, Ausbildung, Arbeit und Wirtschaft, Kunst, Kultur und Religion, Interkulturelle Öffnung/Antirassistische Orientierung, Leben in der Gesellschaft und Lebensumfeld: Wohnen und Gesundheit. Pro Arbeitsfeld wurde eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die sich nun regelmäßig trifft. Der Kreisverband ist in der AG Kunst, Kultur und Religion vertreten. Entstehen soll ein Leitfaden als Beschluss des Kreistags, der zeigt, welche Projekte zur Integration es bereits im Landkreis gibt, was noch alles verbessert werden und wie der Fortschritt überprüft werden kann. Darüber möchte sich auch der Kreisverband Gedanken machen und neue Ideen entwickeln, die zur Integration beitragen. Aber nicht nur das, auch die direkte ehren- oder hauptamtliche Mitarbeit im Kreisverband kann für Zugereiste aus dem Ausland interessant sein. Michael Gumtau: „Wir werden uns um Zugewanderte bemühen.“
Linda Quadflieg-Kraft
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